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Bürgermeister-Kolumne zum Nahversorgungszentrum

Aufgrund einer redaktionellen Panne ist die Kolumne von Bürgermeister Gerd Radisch bedauerlicherweise nicht in der Novemberausgabe der Schönkichener Nachrichten zu lesen. Sie wird deshalb in der Dezemberausgabe veröffentlicht und außerdem schon jetzt online gestellt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

immer wieder werde ich gefragt, wann denn nun endlich der neue Supermarkt an der Schönberger Landstraße kommt. Heute möchte ich Sie darüber einmal informieren.

Zunächst war die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes ein Kraftakt, da zunächst rund 35(!) sogenannte „Träger öffentlicher Belange“ (Nachbargemeinden, Verwaltungen, Organisationen und Verbände) um deren Stellungnahmen gebeten wurden und ihre Anmerkungen einzeln geprüft und in angemessener Weise berücksichtigt werden mussten. Allein dieser Prozess hat viel mehr Zeit in Anspruch genommen, als zu erwarten war. Allen daran Beteiligten sei an dieser Stelle für deren Geduld, Beharrlichkeit und konstruktive Zusammenarbeit herzlich gedankt.

Doch nun ist es soweit!  Der B-Plan 44a (Bau eines Nahversorgungsmarktes) konnte endlich von der Gemeindevertretung beschlossen und bekannt gemacht werden. Damit ist der Startschuss gefallen!

Ein Bauantrag der Coop  liegt vor und wird unserer Verwaltung schnellstmöglich bearbeitet. Gleichzeitig geht die Coop in die Vorbereitungen, um den Bau beginnen zu können. Hoffen wir gemeinsam, dass es Bauunternehmen gibt, welche dafür genügend Kapazitäten frei haben, damit auch für Sie sichtbar wird, dass keine Zeit verloren wird.

Zum weiteren Ablauf: Zunächst sind etliche Bodenarbeiten auszuführen, bevor mit dem Hochbau begonnen werden kann.  Sofern es die Witterung und andere Umstände zulassen, könnte der neue Supermarkt zum Ende des Jahres 2019 eröffnet werden. Leider nicht früher, da die Umstände, wie oben angedeutet, den Zeitplan durcheinander gebracht haben. Wir werden Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.

Bis zum Eröffnungstermin bleibt der bisherige Sky-Markt geöffnet. Erst nach dessen Umzug in den neuen Verbrauchermarkt wird der „alte“ Sky-Markt in einen Hagebau-Markt umgewandelt.

Zusammengefasst heißt dies: Auch wenn wir nun doch noch etwas länger auf den neuen Verbrauchermarkt warten müssen, dürfen wir uns dennoch schon heute darauf freuen.

Im Zusammenhang mit dem neuen Verbrauchermarkt haben Sie auch immer wieder gefragt, ob es zusätzlich einen Discounter (Aldi, Lidl oder ähnliches) bzw. auch den einst versprochenen Drogeriemarkt geben wird. Leider kann ich Ihnen dieses nicht zusagen. Dafür gibt es zwei Gründe: Wirtschaftliche Überlegungen und die Rechtslage.

Zu den wirtschaftlichen Überlegungen: Verschiedene Drogeriemarktketten wurden angesprochen und für den Standort Schönkirchen geworben. Allein unsere Gemeindegröße von aktuell rund 6.700 Einwohnern ist für diese Unternehmen jedoch nicht ausreichend genug, um sich in Schönkirchen anzusiedeln. Als erforderlich wird ein Kundenpotenzial von mindestens 10.000 Personen angesehen. Dies entspräche der Größe von Mönkeberg und Schönkirchen zusammengenommen (Mönkeberg 4.100 Einwohner*innen, Schönkirchen aktuell rund 6.700 Einwohner*innen).

Zur Rechtslage: Unsere Gemeinde gilt aufgrund der eben genannten Einwohnerzahl  aus Sicht der Landesplanung lediglich als eine sogenannte „Siedlungsachse“. Daher dürfen in Schönkirchen nur Waren für den täglichen Bedarf angeboten werden. Ein Drogeriemarkt mit zum Beispiel 500 qm Verkaufsfläche (ein heute üblicher Standard) wird uns deshalb versagt bleiben.

Anders verhielte es sich dagegen, wenn Schönkirchen eine Bevölkerung von mehr als 10.000 Menschen aufzuweisen hätte. Dann würden wir als sogenannter „Stadtrandkern“ gelten und hätten gute Aussichten, für Sie eine bessere Versorgung zu erreichen. Ein weiterer, positiver Effekt wäre, dass Schönkirchen dann erheblich mehr finanzielle Förderungen erhielte und deutlich mehr Freiheiten in seiner künftigen Entwicklung haben würde, als dies jetzt der Fall ist. Das Potenzial  hat Schönkirchen auf jeden Fall, nur können wir es derzeit nicht in genügendem Maße ausschöpfen. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes werden wir zwar mehr Einwohner*innen bekommen, dies jedoch sicher nicht ausreichend sein wird, um den Status „Stadtrandkern“ zu erreichen.

Auf den Punkt gebracht: Um mehr Angebote für Sie zu bereitstellen zu können, müsste Schönkirchen mehr als 10.000 Einwohner*innen haben.

In der Hoffnung, Ihnen ein paar nützliche Informationen gegeben zu haben, grüße ich Sie ganz herzlich.

Ihr Gerd Radisch

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