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Ölpier in Mönkeberg: Sanierung von Spundwand und Grundstücksflächen

Es ist ein Areal in bester Lage direkt an der Kieler Förde. Bevor das Mönkeberger Ölpiergelände für eine angestrebte touristische Nachnutzung entwickelt werden kann, muss es zunächst in einem aufwändigen Verfahren mit Austausch des kontaminierten Bodens (zu Kriegszeiten wurden die Flächen als Treibstofflager zur Schiffsbetankung genutzt) und dem Bau einer neuen Spundwand saniert werden.


Projektbeschreibung und aktueller Stand

In einem mehrstufigen Altlastensanierungsverfahren wurden sanierungsrelevante Kontaminationen des Bodens festgestellt.

Die Gemeinde Mönkeberg muss als Eigentümerin der Grundstücksfläche die Altlastensanierung der Ölpier vornehmen. Zur Umsetzung der Altlastensanierung muss nach der Kampfmittelfreiheit der Grundstücks- und Wasserfläche im ersten Schritt die bestehende Spundwand erneuert werden. Der Bau der neuen Spunwand läuft seit Anfang September 2022. Zudem muss für die Altlastensanierung ein wasserseitiger Sanierungsbereich eingespundet werden. Im Anschluss erfolgt dann die Altlastensanierung der Flächen.

Einige Zahlen und Fakten: Etwa 7000 Tonnen Kiessand werden beim Spundwandbau verfüllt. Der Sand wird in Lkw-Ladungen zum Kieler Ostuferhafen gefahren, dort verladen und in Schuten an die Ölpier geschleppt. Die tonnenschweren Stahl-Einzelelemente werden mit Rücksicht auf die Meerestiere nicht gerammt, sondern im schonenden Vibrationsverfahren im Boden verankert. Parallel zum Spundwandbau läuft wasserseitig die 2. Phase der Kampfmittelsondierung mit der Nachuntersuchung von möglichen Verdachtspunkten. Beauftragtes Generalunternehmen für Spundwandbau und Kampfmittelsondierung ist die Firma Schwalbe Baugesellschaft aus Preetz.

Geplanter Fertigstellungstermin: Juni 2023

Projektnummer: LPW-E/4.2.2/1532 (EFRE)


Ministerpräsident Daniel Günther überreicht Fördermittelbescheid

„Der Landesregierung ist klar, dass sie weder die Gemeinde noch die Umwelt mit dem Schaden alleine lässt", sagte Ministerpräsident Daniel Günther, der Bürgermeisterin Hilla Mersmann Anfang Februar 2022 den Fördermittelbescheid in Höhe von exakt 2.219.685 Euro im Rahmen einer Feierstunde in Mönkeberg überreichte. Die EU-Mittel stammen aus dem Landesprogramm Wirtschaft (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EFRE). Mit der Sanierung würden die Voraussetzungen für eine spätere touristische und gewerbliche Nutzung geschaffen. Daher seien es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll investierte öffentliche Mittel, so Günther weiter.

Bürgermeisterin Hilla Mersmann freut sich „riesig“ über den Zuschuss für die kleine, finanzschwache Gemeinde Mönkeberg. Ein Dank ging von ihr an alle an dem Sanierungsverfahren Beteiligten, besonders an den Landtagsabgeordneten Werner Kalinka für seine „großartige Unterstützung“ und die Gespräche auf Landesebene.

„Die Gemeinde Mönkeberg übernimmt hier eine Aufgabe, deren Ursprung sie nicht zu verantworten hat“, betonte Bürgermeisterin Mersmann.

Als Gemeinde müsse man diese Sanierung durchführen, um Schaden für Umwelt und Natur abzuwehren. Ein eng getakteter und vorgegebener Zeitplan – bis zum 30. Juni dieses Jahres etwa muss ein Nachnutzungskonzept vorliegen – einzuhalten. Von einer Herkulesaufgabe für die Gemeinde sprachen auch Landrätin Stephanie Ladwig und Amtsdirektorin Juliane Bohrer in ihren Grußworten. Für Mönkeberg sei es eine große Chance, einen „schönen Ort zu schaffen. Das Projekt sei auch für die Amtsverwaltung eine ganz besondere Herausforderung. „Wir haben eine ganz besondere Motivation, dieses Projekt erfolgreich zu gestalten“, so die Verwaltungschefin des Amtes Schrevenborn.

Vor 20 Jahren hatte Mönkeberg die Ölpierflächen kostenlos vom Bund übernommen. Erst Jahre später wurden Bodenbelastungen und Schäden an Wasser und Land festgestellt. Die größte Einzelfläche auf dem dreigeteilten Areal an der Kieler Förde ist in Eigentum der Gemeinde. Angestrebt wird eine hochwertige touristische Nutzung, wobei ein Dauerwohnen in dieser exponierten Lage ausgeschlossen ist. 

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich nach neuester Kostenschätzung der Lübeck-Hamburger Bürogemeinschaft Nord Geo auf knapp 9 Millionen Euro. Mit rund 4,9 Millionen Euro trägt die Gemeinde Mönkeberg den Löwenanteil. (Siehe dazu auch "Präsentation Sanierung Ölpier" in der Randspalte unter Dokumente)

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