Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten
Etwa 420 Personen mit 18 verschiedenen Nationalitäten, davon sind rund 70 Prozent Familien, wurden bislang durch das Amt Schrevenborn untergebracht.
In der Gemeinde Heikendorf sind aktuell 225 Geflüchtete (Stand: Juli 2024) in vom Amt angemietetem Wohnraum untergebracht, in Schönkirchen sind es 154 und in Mönkeberg 39 Personen. Freie Kapazitäten sind in den mehr als 100 Wohnungen und den beiden Gemeinschaftsunterkünften in Heikendorf und Mönkeberg bei optimaler Auslastung des Wohnraums noch für etwa 80 Personen vorhanden. In 2024 wurden bisher 52 Geflüchtete bei einer Prognose von insgesamt 115 Geflüchteten für das ganze Jahr aufgenommen.
Weitere Gemeinschaftsunterkünfte
Nach Planung und erfolgter Ausschreibung für eine schlüsselfertige Erstellung weiterer Wohnunterkünfte sollen die Bauprojekte noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Für Mönkeberg sind im Heikendorfer Weg fünf Mobilheime für insgesamt 25 Personen vorgesehen. In Heikendorf und Schönkirchen sind zweigeschossige Holzmodulbauten im Neuheikendorfer Weg bzw. in der Schönberger Landstraße geplant, die jeweils ca. 50 Personen Platz bieten. Vorbereitende Arbeiten (u.a. Verlegen von Versorgungsleitungen) sollen im August beginnen, der Hochbau dann voraussichtlich im September 2024. Am Standort Heikendorf auf dem Parkplatz des Kleingartengeländes wird für die dort wegfallenden Stellplätze Ersatz am Grasweg im Bereich der Zuwegung zu den Kleingärten geschaffen.
Hintergrundinformationen
Aufgrund der hohen Anzahl an Geflüchteten, die das Amt in den letzten Monaten und Jahren unterbringen muss, reichen die von der Amtsverwaltung angemieteten Wohnungen schon jetzt nicht mehr aus und die amtsangehörigen Gemeinden haben für einen vorübergehenden Zeitraum für die Unterbringung von Geflüchteten z.B. eine ehemalige Schule und einen ehemaligen Kindergarten zur Verfügung gestellt. Die dadurch entstandenen ca. 130 Plätze sind aber zeitnah durch andere Unterbringungsmöglichkeiten zu ersetzen, da die Gebäude und Grundstücke anderweitig verplant sind. Daher hat sich die Amtsverwaltung an die Gemeinden gewandt mit der Bitte, jeweils ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, auf dem kurzfristig ein Holzmodulbau errichtet werden kann. Alle drei Gemeinden haben nach einer Prüfung der Möglichkeiten, der Amtsverwaltung ein Grundstück für die Unterbringung von Geflüchteten zur Pacht angeboten.
Die Planungen für die weiteren, teilweise temporären Gemeinschaftsunterkünfte hatten Amtsdirektorin Juliane Bohrer und die Leiterin des Sozialamtes, Petra Bertig, in drei Einwohnerversammlungen im Juli 2023 in Schönkirchen, Heikendorf und Mönkeberg vorgestellt (siehe dazu auch die Präsentation rechts in der Randspalte).
Öffentlichkeitsbeteiligung
Zu diesem Prozess sowie dem weiteren Vorgehen fand und findet eine Öffentlichkeitsbeteiligung statt.
So gab es in den gemeindlichen Gremien Beratungen zur Verpachtung von Grundstücken an die Amtsverwaltung. Die entsprechenden Beschlüsse wurden jeweils auf der Homepage des Amtes öffentlich bekannt gemacht. Auch wurde das Thema wiederholt im Amtsausschuss behandelt - zuletzt im Rahmen der Nachtragshaushaltsplanung im Mai 2023, ausführlicher aber bereits im November 2022 (TOP Ö 13; 97/2022). Weitere Entscheidungen werden sich zur Ausschreibung der geplanten Holzmodulbauten anschließen und dann im Amtsausschuss beraten werden.
Es gab frühzeitig direkte Gespräche mit unmittelbaren Nachbar*innen in Schönkirchen und Heikendorf, z.B. mit dem Vorstand des Kleingartenvereins, um über die möglichen Ersatzflächen für Stellplätze oder auch weitere Bedürfnislagen des Vereins zu sprechen.
Übersicht der weiteren Verfahrensschritte:
- Prüfung der Kampfmittelbelastung und Bodengrunduntersuchung der geeigneten Grundstücke
- konkretisierte Planungen durch einen Architekten
- Bauantragsverfahren beim Kreis Plön und Ausschreibung der Projekte
- Vergabe der Baumaßnahmen, Baubeginn August/September, Fertigstellung bis spätestens Jahresende 2024.
Betreuung der geflüchteten Menschen
Alle dem Amt Schrevenborn zur Unterbringung zugewiesenen geflüchteten Menschen werden durch die Amtsverwaltung im Rahmen der begleitenden Betreuung zum Leben in Deutschland beraten. Dazu gehört auch die Vermittlung von Ansprechpartnern sowie die Kontaktaufnahme zu anderen Behörden.
Darüber hinaus engagieren sich viele Einheimische in den drei Gemeinden ehrenamtlich und unterstützen die Integration der Geflüchteten individuell oder organisiert – wie zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe Schönkirchen e. V., im StöberKabuff des Vereins „För Mönkeberg“ in Mönkeberg und in der Begegnungsstätte der AWO Ukraine-Hilfe in Heikendorf. Diese ehrenamtliche Unterstützung ist für die Amtsverwaltung eine wichtige Ergänzung in der Flüchtlingsbetreuung.