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Themen in der Gemeindevertretung: Kita-Neubau, OGTS und Wohngebiete

Heikendorf steigt jetzt in die Planung für den Neubau einer Kindertagesstätte auf dem
Kleingartengelände ein.
Nach längerer Standortsuche und vielen Vorberatungen hat die Gemeindevertretung jetzt die Aufstellung des B-Plans 78 „Neubau Gemeindekindertagesstätte“ sowie die notwendige 7. Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Das Vorhaben sieht einen neuen Vier-Gruppen-Kindergarten für 40 über dreijährige (Ü3) und 20 unter dreijährige Kinder (U3) vor.  

Bis in der neuen Kita der Betrieb aufgenommen werden kann,  wird als Zwischenlösung in mobilen Containerräumen Platz für zehn U3-Plätze auf dem Gelände der evangelischen Kita Upendo  geschaffen. Die Kirchengemeinde stellt dafür Flächen auf ihrem Areal am Neuheikendorfer Weg zur Verfügung. Bürgermeister Alexander Orth geht nach einer ersten Kostenschätzung von einer Investitionssumme von etwa 50.000 Euro aus. Bei weiterem Bedarf besteht die Möglichkeit, weitere Kindertagespflegeplätze in einem von Gemeindeseite angekauften Objekt im Schulredder anzubieten.

Geplante Neubaugebiete Tobringer/Poggenbarg

Für das neue kleine Wohngebiet am Tobringer im Bereich von Aldi und Edeka hat die Gemeinde jetzt alle Planungsvoraussetzungen geschaffen. Der B-Plan 67 b (im B-Plan 67 a  sind die Märkte-Neubauprojekte geregelt) wurde als Satzung beschlossen, so dass nunmehr Baurecht besteht. Die Grünen-Fraktion stimmte dagegen. Für das angrenzende wesentlich größere Neubaugebiet Poggenbarg (B-Plan 74) konnte der ebenfalls vorgesehene letzte Verfahrensschritt wegen eines Formfehlers noch nicht vorgenommen werden. Das soll nun in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am Mittwoch, 17. Mai, nachgeholt werden.  

Offene Ganztagsschule

Die Offene Ganztagsschule der Grund- und Gemeinschaftsschule am Schulredder ist mit 180 Kindern derzeit mehr als ausgelastet. Das Mitarbeiterteam mit aktuell fünf fest angestellten Betreuungskräften ist für einen reibungslosen Ablauf nach Einschätzung der neuen OGTS-Koordinatorin Jennifer Luithardt zu dünn aufgestellt. Das von ihr vorgelegte Personalkonzept sieht deshalb neben einer Anhebung der wöchentlichen Arbeitszeit von zwei Mitarbeitern (um je 2,5 Stunden) die Einstellung einer zusätzlichen Erzieherin sowie einer weiteren Kraft in Springerfunktion vor - was unterm Strich mit jährlichen Mehrkosten von 36.500 Euro verbunden wäre. Das ist nicht nur Bianca Thode (UWH) angesichts der schlechten Haushaltslage zu viel. Sie beantragte deshalb, auf die Erzieher/innen-Stelle zu verzichten (jährliche Mehrkosten dann nur noch 9100 Euro). Dem folgte nach längerer Aussprache  letztlich die Mehrheit der Gemeindevertreter. Da brachte auch der Hinweis von Bürgermeister Orth und Karla Schmerfeld (SPD) vor der Abstimmung nichts mehr, dass insbesondere eine zusätzliche pädagogische Fachkraft benötigt werde, um das Mitarbeiterteam zu entlasten und die Zahl der Überstunden zu reduzieren.  

Schulgrundstück und Ortsmitte

Ein Antrag der UWH-Fraktion, die nach Abriss der Schulgebäude frei werdenden Flächen der Grund- und Gemeinschaftsschule in einem Bieterverfahren zu verkaufen, wurde auf Vorschlag von Gunnar Schulz (FDP) nach vorangegangener längerer Diskussion vertagt. Mit dem beabsichtigten Verkauf des Schulgrundstücks soll ein möglichst hoher Betrag zur Finanzierung des Schulneubaus erzielt werden, hatte Thure Spitz (UWH) den Antrag seiner Fraktion begründet. Dem hielt Bürgermeister Orth (SPD) entgegen, dass damit die Chance vertan wäre - der von der SPD-Fraktion angedachten Idee -  mit einem Grundstückstausch der Lidl-Fläche im Laboer Weg bezahlbaren Wohnraum in der Heikendorfer Ortsmitte zu schaffen. Nicht „Gewinnmaximierung“ dürfe laut Orth hier im Fokus stehen. Der Bauausschuss-Vorsitzende Hans-Herbert Pohl (CDU) wehrte sich gegen den Eindruck, dass die Gemeinde ihr Schulgrundstück unter Wert verkaufen würde. Diese Fläche würde von einem externen Gutachter geschätzt. Gunnar Schulz war irritiert über den Zeitpunkt des UWH-Antrags. Es soll deshalb nun zunächst der in Kürze vorliegende Entwurf zur Entwicklung der Heikendorfer Ortsmitte des beauftragten Planungsbüros GOS abgewartet werden. In der Gemeindevertreter-Sitzung im Mai wird über den Antrag der UWH dann erneut beraten.  

Amtsbus-Linienführung

Die Linienführung des Amtsbusses, dessen Betrieb in den drei Schrevenborner Gemeinden in diesem Sommer aufgenommen werden soll, wird nicht bei allen Heikendorfer Gemeindevertretern positiv gesehen. So vermisst Tade Peetz (CDU) etwa eine stärke Haltestellen-Berücksichtigung des Ortsteils Neuheikendorf und die Einbindung des Schulverkehrs. Olaf Bartels (Grüne) kritisierte zudem, dass Kitzeberg „komplett abgehängt“ sei vom Busverkehr. Thure Spitz (UWH) und Hans-Herbert Pohl (CDU) wiesen auf die bislang fehlenden wichtigen Bus-Querverbindungen zwischen Heikendorf-Schönkirchen-Mönkeberg hin, die der neue Amtsbus künftig bietet. Gleichwohl müsse laut Pohl noch an „einigen Stellschrauben“ gedreht werden. Schon in diesem Herbst soll nach Auskunft von Amtsdirektor Ulrich Hehenkamp ein erstes Zwischenfazit gezogen werden und es möglicherweise  Nachbesserungen geben. Da die meisten der insgesamt 30 Haltestellen entlang der neuen Buslinie bereits bestehen, muss im Gemeindegebiet von Heikendorf lediglich ein neues Hinweisschild am Möltenorter Hafen für 250 Euro aufgestellt werden. Bei beidseitiger Beschilderung wären es 500 Euro.

Kurz berichtet:

Straßensanierung: Der Steenkamp wird in diesem Jahr saniert. Dafür sind im Haushalt 120.000 Euro eingeplant. Die endgültige Planung ist im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss vorzustellen. Sollte es sich um eine reine Unterhaltungsmaßnahme handeln, werden die Anlieger nicht an den Kosten beteiligt.

Anpassung der Kita-Elternentgelte: Nach einer Neukalkulation müssen die monatlichen Elternentgelte in den örtlichen Heikendorfer Kitas leicht angehoben werden. Der größere Teil der Erhöhung ist darin begründet, dass während der betreuungsfreien Zeit im Sommer keine Gebühren mehr erhoben werden. Ab 1. 9. 2017 sind in einer Regelgruppe 33 Euro zu zahlen (bislang 30 Euro),  in einer altersgemischten Gruppe 39 Euro (35 Euro) und in einer Krippengruppe 44,50 Euro (40 Euro).

Wärmeversorgung: Die Gemeindevertretung hat sich für eine zentrale Wärmeversorgung im Quartier „Schulzentrum“ ausgesprochen. Dazu wird eine vertragliche Vereinbarung mit den Gemeindewerken Heikendorf angestrebt. Über die Versorgungsvariante ist noch nicht entschieden worden.

Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister Orth den beiden aus dem Heikendorfer Seniorenbeirat ausgeschiedenen Aktivposten Heike Utecht und Karl Kempe für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement gedankt.

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