Sprungziele
Seiteninhalt
17.09.2019

Fotografien aus Ostdeutschland: Ausstellung im Heikendorfer Rathaus

Unter dem Titel "Sozialismus - Die Fixierung des Flüchtigen" sind vom 27. September bis 27. Oktober im Heikendorfer Rathaus Fotografien aus Ostdeutschland von Aram Radomski zu sehen. Die auf großen Bannern gedruckten Aufnahmen (2,30 Meter Länge/0,75 Meter Breite) sind im Zeitraum 1985 bis 1992 entstanden. Vernissage ist am Freitag, 27. September, 19 Uhr, im Ratssaal.

Aram Radomski (* 19. Februar 1963 in Neubrandenburg) ist ein deutscher Fotograf und Designer. Er gehörte zur Opposition in der DDR und war dort politischer Häftling.
Bekannt wurde er dadurch, dass er während der Friedlichen Revolution von der entscheidenden Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig gemeinsam mit Siegbert Schefke heimlich Filmaufnahmen machte, die von bundesdeutschen Medien ausgestrahlt wurden und um die Welt gingen. Zum Schutz der Filmemacher wurde von den Nachrichtendiensten ein italienisches Kamerateam als Quelle angegeben.

Der Vater, die Stasi und viele Preise nach der Wende

Radomskis Vater, der regimekritische Schriftsteller Gert Neumann, stand unter Stasi-Beobachtung. Der 15-jährige Radomski lehnte es ab, seinen Vater zu bespitzeln.1983 wurde nach einer inszenierten Schlägerei wegen öffentlicher Herabwürdigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu 6 Monaten Haft verurteilt. Er beschloss, sich oppositionell zu engagieren und begann eine Ausbildung zum Fotografen in Leipzig.

1991 erhielt er den „Siebenpfeiffer-Preis“ für sein journalistisches Engagement für Freiheit und Demokratie. 2009 wurde er gemeinsam mit Siegbert Schefke und dem Leipziger Pfarrer Christoph Wonneberger mit dem „Bambi“ in der Kategorie „Stille Helden“ gewürdigt. Die Jury erklärte zur Preisverleihung an die Initiatoren der Friedlichen Revolution: „Ihre Aufnahmen gehören zu den wertvollsten Bilddokumentationen der deutschen Geschichte.“

2014 wurde Radomski zusammen mit Christoph Wonneberger, Siegbert Schefke und Roland Jahn mit dem Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet. Am 2. Oktober 2019 wird Aram Radomski in Berlin das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seite zurück Nach oben